10 Tipps: Datenmigration

Wenn Sie sich aktuell für Datenmigration interessieren, finden Sie hier Denkanstöße und Tipps zum besseren Verständnis der Thematik und für ein erfolgreiches Gelingen.

Das Wichtigste zum Thema

Eine Datenmigration zielt darauf ab, Daten einer bestehenden Lösung in ein neues oder anderes System umziehen zu lassen. Die Gründe für die Migration sind beispielweise ein Wechsel auf eine andere Software, eine neue Datenbank oder sonstige Veränderungen der Speicherstruktur. In diesem Beitrag geht es vor allem um die Aspekte von Datenmigration in Verbindung mit Datenbanken und Software-Lösungen.

Wie Sie eine entsprechende Datenmigration erfolgreich angehen und bewältigen können und welche Überlegungen, Methoden und Werkzeuge Ihnen dabei helfen können, erfahren Sie jetzt.

Datenmigration als Projekt durchführen

Datenmigrationen können bei ungünstigem Verlauf zahlreiche Konsequenzen haben. Wird eine Datenmigration wie ein eigenständiges Projekt behandelt, stehen Werkzeuge und Methoden zur Verfügung, um Abläufe planen, steuern und überwachen zu können. Eine Migration muss schrittweise und systematisch durchgeführt werden.

Zeitpunkt der Datenprüfung richtig planen

Datenfehler müssen immer mit einkalkuliert werden. Diese können beispielweise durch den Migrationsprozess selbst entstehen, oder durch wenig genutzte Daten auftreten. Programmabstürze und Seiteneffekte sind hier die Folge. Ist die neue Software bereits im produktiven Einsatz, sind die Folgen besonders unangenehm. Im Rahmen der Migration durchgeführte Probeläufe mit Echtdaten, generischer Datenvalidierung und die rechtzeitige Prüfung aller Anwendungsprozesse durch verantwortliche Anwender können helfen, Datenfehler aufzudecken und zu vermeiden.

Fachabteilungen einbeziehen

Niemand kennt Daten besser als die Fachabteilung, die die Daten nutzt. Keine Migration kann daher nur von IT-Mitarbeitern alleine durchgeführt werden. Fachabteilungen sollten von Anfang an in Prozesse eingebunden und über sie informiert werden. Dabei kann ebenso Verantwortung für die Qualität der übernommenen Daten mitgetragen werden. Problemfälle und nachfolgende Analysen können verhindert oder zumindest eingeschränkt werden.

Konsolidierung vorziehen

Werden Daten aus älteren Datenbanken heraus gelesen, bietet sich eine Konsolidierung der Daten an. Vielfach befinden sich Datenleichen in der Datenbank. Zudem sind oft verschiedenste Formen der Darstellung für die gleiche Information vorhanden. Dies macht die Planung und Realisierung der Datenübernahme schwieriger. Konsolidierte Daten ermöglichen es, einfachere Regeln für die Migration aufzustellen, sodass die Anzahl benötigter Regeln geringer wird.

Manuelle Korrekturen vermeiden

Korrekturen an Daten sind fehleranfällig und aufwändig, wenn diese wiederholt und manuell durchgeführt werden. Zudem sind Änderungen oft schwer nachvollziehbar, wenn Einzelpersonen diese durchführen und nicht dokumentieren. Bei Ausfällen von Mitarbeitern kann sich das Projekt verzögern oder scheitern. Projektmitarbeiter sollten manuelle Korrekturen an Daten nicht vornehmen, wenn sich diese im Rahmen der Migration auf Basis von Regeln automatisieren lassen oder im Migrationsprozess wiederholt werden müssen.

CSV und andere Dateiformate vermeiden

In vielen Migrationsprojekten werden Dateiformate wie CSV oder aus Tabellenkalkulationen eingesetzt. Diese können jedoch nicht die Formatierungen gespeicherter Informationen aus relationalen Datenbanken korrekt ablegen und sie somit auch nicht transportieren. Zudem bestehen Limitierungen auf bestimmte Dateigrößen und auf die Anzahl von Datensätzen in einer Datei. Durch das Schreiben in Dateiformate werden Datentypen und Formate geändert, da das Dateiformat die Daten nicht anders darstellen kann. Somit entstehen andere Dateninhalte und Informationen gehen verloren. Dateninhalte werden in den meisten Fällen nur bei direkter, formatkonformer Übertragung von Datenbank zu Datenbank exakt reproduziert.

Alle Daten migrieren

Rechtliche Anforderungen an Datenhaltung werden immer restriktiver. Dennoch werden in vielen Migrationsprojekten oft nur Stammdaten übernommen. Ein Verlust von digitalen Daten ist somit vorprogrammiert. Moderne Datenbanken können problemlos verschiedene Datenkreise steuern, während neuartige Server Speicherkapazitäten in großen Mengen preiswert bereitstellen. Durch die Migration aller Daten liegen diese im Zielformat der neuen Software vor. Treten im Umfeld der neuen Software Fehler auf, können diese leichter evaluiert und behoben werden. Zudem sind die Daten schneller integrierbar und stehen von Beginn an für Reporting oder Datenbankabfragen in der neuen Software zur Verfügung.

Mit realen Prozesszeiten kalkulieren

Die vollständige Prozesszeit für die Übergabe der Daten an das Zielsystem sollte bekannt sein und auf realen Tests basieren, da diese durch Änderungen an Umgebungsfaktoren beeinflusst wird. Wird die Migration auf einem ungenutzten Server getestet, die finale Migration erfolgt jedoch auf dem Altsystem, ergeben sich andere Durchgangszeiten. Tests zur Beurteilung der Prozesszeiten sollten folglich immer auf den Systemen erfolgen, die für den späteren Betrieb bestimmt sind.

Automatisierung liefert reproduzierbare Ergebnisse

Das richtige Software-Werkzeug vereinfacht ein Migrationsprojekt erheblich. Viele manuelle Eingriffe sowie eine fehlende Automatisierung durch Software können zu einer starken Beeinflussung von Durchgangszeiten und Ergebnissen führen. Eine erfolgreiche Datenmigration bleibt ein aufwändiger Vorgang, jedoch kann eine gute Softwarelösung alle wesentlichen operativen Schritte einer Migration steuern, automatisch ausführen und kontrollieren. Unerwünschte Zustände oder Fehler in Daten können zudem bereinigt werden. Ein optimaler Migrationsprozess erledigt die Prüfung, Abfrage und Übertragung der Daten prozessorientiert und in projektaffiner Form – schrittweise und systematisch.

Fallback und Wiederanlauf einplanen

Eine Migration kann auch scheitern, wenn alle vorhergehenden Tests erfolgreich waren. Sichern Sie sich ab, indem Sie Daten beispielweise mehrstufig und sukzessiv migrieren. So fallen Fallback- und Wiederanlaufszenarien weniger komplex aus. In jedem Fall sollten Sie diese einplanen und sicherstellen, damit diese möglichst vollständig auf den bereits bewährten Standards aufsetzen.